Freitag, 14. April 2006

Herne. Westfälisches Landesmuseum für Archäologie. Die Inszenierung erschlägt die Ausstellungsobjekte. Überall Multimedia. Geräuschkulisse wie im Baumarkt. Unter den vielen sinnigen Sprüchen an den Wänden auch einer von Goethe: "In bunten Bildern wenig Klarheit, viel Irrtum und ein Fünkchen Wahrheit." Das passt.

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In der Abteilung für religiöse Bestattungsbräuche. Keine Ahnung, ob
das stimmt, was die einem da erzählen. Jedenfalls haben sie schon mal
falsch zitiert.

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Das würde ich nicht so kritisch sehen. Ich kann Deine Sicht dieser Dinge zwar nachvollziehen - nicht aber bestätigen. Habe mir vor etwa zwei Jahren diese Ausstellung angesehen und staune gerade, was mir noch alles lebhaft in Erinnerung geblieben ist. Das muss an der Inszenierung gelegen haben ... zeitgemäß halt.
"I love my MTV" ...

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Ja, stimmt schon, 'ne ganze Reihe Eindrücke bleiben hängen. Und es gibt auch viele sehenswerte Exponate. Mein Unbehaben kommt wohl zunächst, vordergründig, aus diesem Missverhältnis von Darstellungsaufwand und Information. Auch bei manchen Details fühl ich mich verschaukelt. Beispiele: In den Videos ist in mindestens 60% der Laufzeit der Kopf eines Archäologen zu sehen, der einem einen Text aufsagt. Das Medium bietet interessantere Möglichkeiten. Oder : Die "Kirche" mit den eindrucksvoll eingespielten gregorianischen Gesängen hat keinen Bezug zu einem archäologischen Thema, illustriert nur, dass früher die Leute fromm waren.
Es gibt einen Bruch in der Ausstellung: In der Vorrömerzeit tut man wie ein Kriminaltechniker,nicht wie ein Kriminalist, beschreibt nur Vorgefundenes, ignoriert z.B. alles, was die verwandte Branche der Historiker schon mal in Zusammenhänge gebracht hat. Für die späteren Jahre hat man (überspitzt gesagt) aktuelle Ideologiedebatten zu illustrieren versucht. Ich hätte noch mehr zu sagen, auch Grundsätzliches, z.B. über die Besucherführung, aber das sprengt hier den Rahmen. Vielleicht habe ich aber auch die falschen Erwartungen an so ein Institut. Ankucken lohnt sich aber schon.

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