Montag, 19. Mai 2014

aus Anlass

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auf dieses grubenunglück hat der herr erdogan wohl vergessen zu verweisen, als er die katastrophalen folgen seiner neoliberalen wirtschaftspolitik relativieren und klein reden wollte. dabei wäre es ganz aufschlussreich gewesen.
1946 starben bei einer methan-/kohlenstaubexplosion auf grimberg 3/4 in bergkamen 405 bergleute. die konkrete ursache konnte nie geklärt werden, generell ist dies unglück aber eindeutig eine spätfolge von naziherrschaft und krieg.
die zeche hatte 10 jahre stillgelegen und war dabei abgesoffen, als die nazis 1936 im zuge ihrer kriegsvorbereitungen den pütt wieder aufmachten, erweiterten und technisch erneuerten. mit kriegsbeginn wurde wie überall im ruhrgebiet eine nachhaltige ausrichtung der zeche und vor allem die sicherheitsmaßnahmen rabiat zugunsten einer wüsten tonnenklopperei vernachlässigt. so kam es 1944 schon zu einer schlagwetterexplosion mit 107 toten, meist sowjetische zwangsarbeiter. 1946 hatt die britische besatzungsmacht wenig anlass gesehen, viel an den zuständen unter tage zu ändern: weiterhin wurde kohle dringend gebraucht. in den strecken unter tage soll der kohlenstaub knöcheltief gelegen haben. so kam es zur katastrophe.
mit diesen wilden zeiten, in denen menschenleben nicht viel galten, hätte herr erdogan seine bergbauzustände gerne vergleichen dürfen. als in der brd nach und nach normale zeiten einkehrten, gab es nach den explosionen auf dahlbusch in den 50er jahren (auch hier hatte es bereits 1943 ein unglück mit 38 toten gegeben) und im saarland 1962 kein größeres explosionsunglück mehr. man hatte sich nicht mit "schicksal" herausgeredet oder gemeint, 'so etwas passiert nun mal'.

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man muss diese pathos-soße nicht mögen. man kann aber trotzdem von ereignis und gedächtnisort berührt sein.

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