Samstag, 9. Oktober 2010
stapel, 02:50h
mein großvater ist aus ostpreußen ins ruhrgebiet eingewandert. aber keiner ist bisher auf die idee gekommen, mich deswegen als "gelsenkirchener mit ostpreußischen wurzeln" zu bezeichnen. so 1 blödsinn.
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damals,
Montag, 11. Oktober 2010, 00:26
Ich find das mit den "ostpreuzßishen Wurzeln" gar nicht so dumm. Dass das keiner zu Ihnen sagen würde, hat vielleicht weniger damit zu tun, dass es keine Rolle spielen würde, wo der eigene Großvater herkommt, sondern mit der Geschichtsvergessenheit der Deutschen. Die allerdings auch eine Art von Arroganz ist (so nach dem Motto: "Wir sind so toll, dass wir nicht weiter über uns nachdenken müssen.")
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stapel,
Montag, 11. Oktober 2010, 02:10
In diesem Fall würde ich die (in der Tat bedauerliche) Geschichtsvergessenheit doch damit entschuldigen, dass es hier keine große Rolle spielt, woher einer der Großväter stammt. (Der andere kam aus Nordhessen - hessisch Sibirien.) Meine "Wurzeln" (ich mag diese Bezeichnung nicht besonders) liegen hier im Ruhrgebiet. Und zwar auch schon die meiner hier geborenenen und aufgewachsenen Eltern. Dieser Schmelztiegel prägte.
Dass Geschichtsvergessenheit eine Form von egozentrischer Arroganz ist, unterschreibe ich ihnen gerne.
Dass Geschichtsvergessenheit eine Form von egozentrischer Arroganz ist, unterschreibe ich ihnen gerne.
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damals,
Dienstag, 12. Oktober 2010, 23:09
Ich gebe Ihnen Recht: Es kommt immer nicht nur darauf an, woher jemand kommt, sondern natürlich auch, welche Rolle das für die Familie spielt. (Ich hatte in Ihrem Fall auch wie priedetis an die "Ruhrpolen" gedacht, von denen ich irgendwie vage schon gehört hatte. Da lag ich wohl falsch.) Und die Prägung durch die "Wurzeln" kann ja auch darin bestehen, dass die Vorfahren einem Schmelztiegel entstammen, ein buntes Gemisch sind - im Fall des Ruhrgebiets eine naheliegende Vorstellung.
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stapel,
Mittwoch, 13. Oktober 2010, 02:32
ruhrpolen, ach ja. irgendeine halb- oder viertelpolnische urgroßmutter mag dazwischen geraten sein, bei den ostpreußen. irgendeine bedeutung für mein leben oder meine meinungen hat das nicht.
(es gab hier in ge oder bottrop oder so bis in die sechziger jahre noch straßenzüge, in denen ältere leute polnisch sprachen. und polnische gebetsvereine. die "polnischen" familiennamen gibt's noch heute.)
(es gab hier in ge oder bottrop oder so bis in die sechziger jahre noch straßenzüge, in denen ältere leute polnisch sprachen. und polnische gebetsvereine. die "polnischen" familiennamen gibt's noch heute.)
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prieditis,
Montag, 11. Oktober 2010, 00:29
Darüber gibt es tatsächlich Historikeraufsätze. Genau bekomm ich den Titel nicht mehr auf die Kette, aber es ging z.B. um eine preußische Binnenwanderung von Ost nach West. "Preußen polnischer Zunge", "Ruhrpolen", das sind Begriffe, die ich noch erinnere. Ich weiß natürlich nicht, ob das auf Sie zutrifft. Geht mich auch nix an.
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stapel,
Montag, 11. Oktober 2010, 02:23
Die stärker polnisch geprägten Binnenwanderer kamen wohl aus Westpreußen, evtl. auch aus Masuren. Die Familie meines Großvaters aus Allenstein hatte allerdings schon eine 150 Jahre ältere Migrationsgeschichte: Sie stammt (natürlich hauptsächlich nur in ihrem namengebenden männlichen Teil) aus dem Fürstbistum Salzburg.
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prieditis,
Montag, 11. Oktober 2010, 02:46
Vielen Dank für den interessanten Kommentar. Mein Urururururur.oppa stammt aus Bayern.
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widderson,
Mittwoch, 13. Oktober 2010, 12:22
meine Familie väterlicherseits stammt aus Ostpreußen. Woher genau, läßt sich ohne Papiere nicht mehr so genau sagen, weil der Großvater etwas unstet war, bevor er nach GE kam.
Ich erinnere mich, wie die Verwandten in meiner Kindheit häufig zusammentrafen und über die guten alten Zeiten dort drüben sprachen. Dabei wurde dann immer mal wieder betont, "dass wir niemals Polen waren". Natürlich habe ich einen polnischen Nachnamen, drei von vier Großeltern allerdings nicht.
Ich erinnere mich, wie die Verwandten in meiner Kindheit häufig zusammentrafen und über die guten alten Zeiten dort drüben sprachen. Dabei wurde dann immer mal wieder betont, "dass wir niemals Polen waren". Natürlich habe ich einen polnischen Nachnamen, drei von vier Großeltern allerdings nicht.
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stapel,
Samstag, 16. Oktober 2010, 21:53
den 'polnischen' nachnamen, der oft nix bedeutete, haben früher ja viele wegmachen lassen.
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