Mittwoch, 30. Januar 2008
verprügelt?
bin ich der einzige, dem das quergeht?
immer wenn irgendwo eine körperverletzung begangen wird, hat man das opfer "verprügelt", in allen interessierten medien.
verprügeln, prügeln tat man bislang nur kinder, oder delinquenten bei verurteilung zur prügelstrafe; auch die altpreußischen feldwebel benutzten ihren prügel als handfesten ausdruck ihrer autorität.
wie auch immer, prügeln hat den beigeschmack von strafe, das opfer bemitleidenswert, vielleicht zu unrecht opfer, aber immer doch mit dem unterton, dass eigentlich alles in ordnung ist: die autorität straft, der untertan erleidet. die strafe ist das recht des verbrechers. jeder auf seinem angestammten platz.
heute passt das wort nicht so recht zur tat: körperverletzung, brutaler schlägerüberfall, gewalttätiger raub, was weiss ich.
"verprügeln" ist ein euphemismus.

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Meine Mutter prügelte zu Unrecht.
Und was ist mit Jungs, die einen anderen verprügeln, weil der "doof" ist?

Tatsächlich klingt für mich "verprügeln" weniger schlimm als "zusammenschlagen" z.B.

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mütter prügelten seinerzeit nicht außerhalb vom allgemeinen konsens. da gab's nicht viel hilfe.
"verprügelte" weckten eher (belustigtes) mitleid als empörung.

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So war das, auch das Jugendamt meinte, da sei dann was falsch an den Kindern.
Wird heute auch noch oft gedacht.

Nicht mal ein "geprügelter Hund" erhält einwandfreies Mitleid. Verachtung über das Weichei gibt es oben drauf.

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Nachdenkenswerte Frage/Feststellung. Diese Lesart war mir bisher fremd. Mit dem Begriff "Prügeln" verbinde ich allerdings eher aktive Aggression bzw. Gewalttätigkeit.
Die Suchbegriffe "Prügel", "verprügelt" bzw. "verprügeln" bei z.B. "google-News" oder "derwesten" (weil naheliegend) ergeben deutlich weniger Treffer als "Körperverletzung", "Überfall", "Gewalt" oder "Raub".

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wenn 2 gewalttätige aufeinander einschlagen, prügeln sie sich, und es trifft immer den richtigen. insofern kann man das o.g. relativieren. aber es geht ja um fälle, in denen die aggressivität sehr ungleich verteilt ist.

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